TANSANIA – MITTEN INS HERZ

Sicher kennt ihr noch meinen Blogpost über Mauritius. Als wir auf Mauritius waren lernten wir ein Paar aus Irland kennen. Die Beiden waren zuvor in Afrika auf Safari und haben uns sofort mit dem Afrika-Fieber angesteckt.


Wir entschieden uns für TANSANIA, das Land des Kilimandscharos und der großen Tierwanderung. Tansania liegt in Ostafrika südlich von Kenia und nördlich von Mosambik. Wer kennt es nicht das Bild von Elefanten am Fuße des schneebedeckten Kilimandscharos? 

Tansania ist der Inbegriff afrikanischer Natur. Besonders hat es uns die Serengeti angetan, der NP gehört zum Weltnaturerbe der UNESCO und ist das schönste Naturschauspiel, dass ich in meinem Leben bisher gesehen habe.

Nicht nur Natur und Tiere sind ein Highlight in Tansania, vor allem die Menschen haben uns berührt und trafen uns mitten ins Herz. Ich war selten so berührt von Land und Leute.


Anreise
Der Kilimandscharo Airport liegt im Norden Tansanias. Die Anreise ab Frankfurt mit Ethopian Airlines – Mitglied von Star Alliance – dauert bis Adis Abeba ca. 7 Stunden, nach einem Zwischenstopp sind es weitere 2,5 Stunden von Addis Abeba bis nach Tansania zum Kilimandscharo Airport. Wir können Ethopian Airlines empfehlen, Service sowie Flug waren angenehm. Der Flughafen in Adis Abeba ist recht klein und hat wenig zu bieten, hier am besten einen langen Aufenthalt vermeiden. Die Kosten für den Flug belaufen sich auf ca. 800-900 EUR pP.

Rundreise
Tansania ist nicht für Alleinreisende geeignet. Wer alleine mit dem Mietwagen reisen möchte, dem rate ich von Tansania ab, dafür ist Südafrika oder Namibia deutlich besser geeignet.

Unsere Wahl fiel auf eine Kleingruppenreise mit max. 2-6 Personen vom Anbieter DIAMIR Erlebnisreisen. Eine Kleingruppenreise ist etwas teurer aber absolut empfehlenswert. Vorteil: Individuelles Erlebnis

Zu erwähnen gilt, dass Tansania zu den Teuersten unter den Safarizielen gehört. Das Preis-Leistungsverhältnis der Unterkünfte ist eher mittelmäßig und die Nationalparkgebühren sind hoch, allerdings gibt es weniger Tourismus und die Natur und Tierwelt ist umso einzigartiger. Das hat uns überzeugt.  

Ab nach Tansania!

DIAMIR arbeitet in Tansania mit der lokalen Agentur Wilkinson Tours zusammen, worüber die gesamte Safari vor Ort organisiert und betreut wird. Als Afrika Einsteiger entschieden wir uns für eine Lodgesafari in Kombination mit 2 Tagen Camp. Wir können DIAMIR sowie Wilkinson Tours empfehlen.
 
Gebucht haben wir Flug sowie Rundreise und Badeverlängerung über unser zauberhaftes Reisebüro Sommertours.

In einer Gruppe von 4 Personen und unserem persönlichen Guide waren wir 8 Tage mit einem Allrad-Safari-Jeep im nördlichen Tansania unterwegs. 

David unser Fahrer hatte ein besonderes Auge für seine Umgebung und das richtige Gespür für den Aufenthalt der Tiere. Fragen zu Politik, Schulsystem, seiner Familie und den Big Five beantwortete er uns mit einer Freude und Begeisterung. Wir haben viel von ihm gelernt, besonders von seiner positiven Einstellung zum Leben.  


Unterwegs mit dem Allrad-Safari-Jeep


Unterkünfte

Wilkinson Tours arbeitet mit den African View Lodges zusammen - familiengeführte Unterkünfte im kleineren Stil für das besondere Afrikaerlebnis.

African/ Meru View Lodge 
Vom Flughafen aus erreicht man die Lodge über eine Schnellstraße in einer guten halben Stunde. Diese Lodge liegt auf 1.400m am Fuße des Mount Merus (über 4.000m) und ist Ausgangspunkt der weiteren Rundreise. 

Im Restaurant wurden wir gleich am ersten Abend mit folgendem Schriftzug an der Wand begrüßt: “If you visit two continents in your lifetime – visit Africa twice“ (R.Elliot). Das Zitat sollte sich noch im Laufe unserer Reise bestätigen.



Mein Lieblingsplatz: Von der Sonnenterrasse 
hat man einen tollen Blick auf den Mt. Meru.




Es werden auch Bergführungen auf den Mount Meru, den kleinen Bruder des Kilimandscharos angeboten, allerdings ist hier ein gutes Trainingslevel Voraussetzung. Für uns war Bergsteigen keine Option. Buchungen können bspw. über den Anbieter Wilkinson Tours vorgenommen werden. Wir haben hierzu keine Erfahrungsberichte.

Endoro Lodge 
Die Endoro Lodge in Karatu liegt eingebettet in Mitten des Dschungels. Wir haben hier als Zwischenstopp von Arusha auf dem Weg zur Serengeti und dem Ngorongoro Krater übernachtet. Auf der Fahrt zur Lodge passiert man auf einer staubigen, holprigen Straße einheimische Dörfer. Wir waren irgendwo mitten in Afrika angekommen. 



Bananenstauden säumen die kleinen Wege der Lodge hinauf zum Restaurant. Massai-Wachposten begegnen einem mit einem „Karibu sana“ in der Dämmerung auf dem Weg zum Dinner. Endoro war die luxuriöseste Lodge auf unserer Rundreise mit einem besonderen Dschungelerlebnis.




Serengeti View Camp 
2 Tage Camp mit Buschdusche und Buschtoilette im Serengeti NP. Darauf waren wir besonders gespannt und wir wurden nicht enttäuscht. Das Zeltcamp in der Serengeti verzichtet bewusst auf Luxus. Die Camp Crew sorgt sich bestens um das Wohl seiner Gäste und das Essen ist einfach aber sehr lecker. 

Am Lagerfeuer unter Sternenhimmel erzählt die Crew Legenden und Geschichten über wilde Tiere. Von weitem hörten wir Löwengebrüll unser Camp Leiter meinte aber es sei ungefährlich und einige km entfernt. Ich hatte dennoch Gänsehaut am ganzen Körper.



Das Gefühl von Freiheit und Abenteuer in der afrikanischen Savanne ist absolut einzigartig. Nachts wollte ich kaum die Augen schließen, um keines der Tiergeräusche zu verpassen. Die Nächte waren kurz aber umso spannender. In der zweiten Nacht wurden wir im Camp von Hyänen besucht.




Das View Camp – eines meiner absoluten Highlights



Mein Lieblingsplatz: Vom Zelt mit Blick 
auf die weite Savanne und den Sonnenuntergang

Mitten in der afrikanischen Wildnis unter freiem Himmel ohne Strom und fließend Wasser fühlte ich mich so lebendig und frei wie selten zuvor. Eine unglaubliche Erfahrung. 
 
Nationalparks & Kultur

Lake Manyara NP
Ausgehend von der African View Lodge ging unsere Fahrt durch Arusha in den Lake Manyara NP. Im Vorort von Arusha sieht man einige Blechhütten. Fährt man durch ländliche Gebiete ziehen Massai mit Rindern und Ziegen durch die dürre Steppe - das Massai Land.





Im Lake Manyara NP hatten wir ein unglaubliches Erlebnis mit Elefanten. Ich konnte kaum atmen vor Aufregung - zum ersten Mal eine Elefantenherde in wilder Natur. 








In der Trockenzeit ist der See recht ausgetrocknet und es tummeln sich noch ein paar letzte Pelikane auf dem Wasser.

Massai Kultur
Auf unserem Weg in den Serengeti NP hielt unser Driver an einem Massai Dorf. Den Einwohnern sind die Safari-Reisenden nicht völlig fremd, ab und an hält hier ein Fahrzeug. Nach einem Begrüßungstanz führten uns die Massai durch das Dorf und den Kindergarten.





Vor allem die Kleinen waren neugierig 
und interessiert wer sich hier so durchs Dorf schleicht.

In einer der Hütten aus Kuhdung sprachen wir mit einem Massai über das Leben und die Familie. Massai sind gute Handels- und Geschäftsleute, natürlich konnten wir uns nicht ohne selbstgeschnitzte Souvenirs verabschieden. 

Der Besuch war gegen ein Entgelt. Die Massai sind ein fester Teil von Ostafrika und daher war es für uns klar, dass wir uns nicht ausschließlich mit den Tieren beschäftigen wollen.

Die Kinder, nicht nur im Massai Dorf, freuen sich sehr über Buntstifte und Malbücher aber auch über Wasserflaschen.

Wir hatten ein besonderes Erlebnis an einer Tankstelle. Während unser Guide das Auto tankte, hat uns ein kleiner Junge gewunken. Wir holten ihn ans Auto und gaben ihm eine Packung Stifte, die wir zufällig in unserem Rucksack dabei hatten. Er freute sich wie ein Schneekönig und teilte die Stifte gleich mit seinen Freunden. Solche Begegnungen erfüllen das Herz.

Serengeti NP
Einer meiner Highlights auf unserer Rundreise - der Serengeti NP. Siringet heißt bei den Massai "große endlose Weite". Die Serengeti gehört zu den größten NPs in Afrika. Voller Spannung passierten wir das Eingagnstor. 


Staubig, trockene Erde und soweit das Auge reicht Schirmakazien, hier und da ein paar Wasserstellen - Trockenzeit. Ich kann mich noch an die flimmernde Hitze erinnern. Auf der Fahrt zu unserem Camp lag die weite Ebene vor uns wie im Bilderbuch.


Zebraherden bei der Wanderung auf der Suche nach Wasser




Die Serengeti ist der Lebensraum für Antilopen, Geparden, Leoparden, Nilpferde, Elefanten, Löwen, Büffel, Krokodile uvm. - der Inbegriff der afrikanischen Tierwelt. Die Serengeti gilt als wildreichster NP der Welt mit einer besonders hohen Population an Raubkatzen. Dennoch ist das Ökosystem Serengeti bedroht, vor allem durch den Faktor Mensch.


Löwen beim Jagen. Der Sturz eines Büffels über einen Wassergraben nahm ein tragisches Ende, dafür wurde eine ganze Löwenfamilie mit Nahrung versorgt.







Hippo Pool in der nördlichen Serengeti. Selten und ein Highlight, 
ein Nilpferd außerhalb des Wassers.

Löwen beim Honeymoon. Sieht man Löwen zu Zweit, erzählt uns unser Guide, sind sie meist in den Flitterwochen. Normalerweise sind die weiblichen Löwen im Rudel auf Jagd.


Leoparden. Gut getarnt und versteckt - meist auf Bäumen.

Leider haben wir keine Nashörner sehen können. Das Nashorn ist in Tansania aufgrund der Wilderer und der Jagd nach seinem Horn vom Aussterben bedroht.

Ngorongoro Krater 

Auch der Ngorongoro Krater gehört zum UNESCO Weltkulturerbe und ist das Zentrum des Ngorongoro Conservation Areas. Ein Vulkankrater mit ca. 20 km Durchmesser auf dessen Boden Tausende von Tieren zuhause sind, unter anderem die Big Five (Nashorn, Löwe, Büffel, Elefant und Leopard). Nicht umsonst wird der Krater als „Achtes Weltwunder“ bezeichnet. Eine steile Straße führt hinunter in den Krater. 

Über einen Rundgang kann man einmal um den Krater fahren. Das goldgelbe Gras, der blaue Himmel und im Hintergrund die Kraterwände sind ein unglaublich schönes Farbenspiel.





Unser Highlight: Eine Herde von Gnus auf der Wanderung durch den Krater

Zwischen Ngorongoro und Serengeti liegt die Oldupai Schlucht & Visitor Center - die Wiege der Menschheit. Hier wurden Knochenreste einer der Ältesten Vorfahren der Menschen gefunden.

Tarangire NP 
Der Tarangire NP war unsere letzte Station der Rundreise, er ist etwas unscheinbar aber absolut einen Besuch wert. Riesige afrikanische Baobab Bäume zieren den Park. Ein tolles Fotomotiv. 



Hier gibt es eine hohe Dichte an Elefanten, da sich diese in Mitten der Baobab Bäume wohl fühlen. Wir konnten eine weitere Vielfalt an Tieren beobachten bspw. Löwen, Gnus, Giraffen und Gazellen. In der Trockenzeit (Aug-Okt) zieht es viele Tiere an den Fluss, der zumindest noch ein wenig Wasser besitzt.





Vom Park aus hat man einen tollen Ausblick auf das ausgetrocknete Tarangire Flussbett in dem sich Elefanten, Zebras und Giraffen aufhalten. 





Unbedingt Anti Mücken Spray (zb. No Bite) mitnehmen! Im Park gibt es aufgrund des vielen Sumpfgebiets die Tse Tse Fliege.
~
Reiseführer: Stefan Loose, Tansania (Travel Handbücher). Detaillierter Reiseführer mit Safari Guide, wenige Bilder aber viel Information.

Buchtipp:
Frühstück mit Elefanten als Rangerin in Afrika von Gesa Neitzel. Ein ganz tolles Buch über eine junge Deutsche, die sich auf der Suche nach sich selbst als Rangerin in Afrika ausbilden lässt. Als Vorfreude auf den Urlaub oder aber um die Erinnerungen an die afrikanische Wildnis aufzufrischen - unbedingt lesen!

Badeaufenthalt Sansibar
Von den holprigen, staubigen Jeepfahrten erholten wir uns nach unserer Rundreise auf Sansibar - eine Bilderbuchinsel. Wer Strand und Wassersport liebt ist hier genau richtig.

Vom Kilimandscharo Airport aus fliegt man mit Precision Air 1,5h Stunden nach Sansibar.   Der Flug hat reibungslos funktioniert auch wenn der Flughafen auf Sansibar nicht einmal ein intaktes Dach besitzt. Sansibar, die Gewürzinsel Tansanias gehört zu einer der ärmsten Regionen der Erde und steht dennoch mit seinem bunten und fröhlichen Swahili für pure Lebensfreude.

Hakuna Matata! Alles ist entspannt und wird gut werden. 

Wir waren meist mit einem Fahrer bzw. Taxi auf Sansibar unterwegs. Es gibt auch öffentliche Busse, die sich allerdings an keine genauen Fahrpläne halten.

Die Bevölkerung auf Sansibar hat nur sehr geringe Mittel zum Leben. Ein Taxifahrer erzählte uns, dass es zudem eine große Unzufriedenheit mit der Politik gibt. Trotzdem sind die Menschen so positiv und stecken mit ihrer Freude fürs Leben an.

Nungwi Beach
Wir können den Nungwi Beach absolut empfehlen. Einer der tollsten Strände, die wir je gesehen haben - wenige Menschen und traumhaft schön. Hier Im Nordosten sind Ebbe und Flut deutlich weniger zu spüren. Am Nungwi Beach hat man einen atemberaubend Blick auf den Sonnenuntergang über dem indischen Ozean









Mein Lieblingsplatz: Sonnenuntergang am Nungwi Beach

Es gibt sie natürlich auch am Nungwi Beach, die Beachboys (Verkäufer am Strand). Allerdings hat uns das nicht gestört - nach einer kurzen Unterhaltung und bei einem „Nein, kein Interesse“ gingen sie auch schon weiter.

Mnemba Atoll
Sansibar ist neben den Gewürzen für seine tolle Unterwasserwelt bekannt. Mit Scubafish Sansibar am Matemwe Beach waren wir am berühmten Mnemba Atoll schnorcheln. Wer Glück hat kann hier Delfine sehen. Wir können das Scubafish PADI Dive Center empfehlen – sehr professionelle Tauchschule und Schnorchelausflüge. 

Unbedingt darauf achten am Morgen rechtzeitig da zu sein, denn auf Sansibar herrschen starke Gezeiten. Wenn ihr zu spät seid und die Ebbe einsetzt, können die Boote nicht mehr rausfahren.





Ebbe am Matemwe Beach

Reisezeit 
Wir waren von Ende September bis Oktober in Tansania. Die Temperaturen in den NPs sind aufgrund des Fahrtwindes und in der Nacht recht frisch – Tipp eine wärmere Jacke einpacken!

Wir hatten keinen Regentag auf dem Festland und absolutes Traumwetter auf Sansibar. Für Tierbeobachtungen und die Zugänglichkeit der NPs ist die Trockenzeit (Aug-Okt) zu empfehlen. Die Tiere drängen sich an den Wasserstellen und Raubkatzen können sich weniger im saftigen Steppengras verstecken. Allerdings ist die Trockenzeit auch die teuerste Reisezeit. Flamingos, Vögel und Jungtiere sieht man in dieser Zeit weniger.

Engagement 
Tansania hat uns berührt. Nach unserer Rückkehr wussten wir, dass wir uns in Afrika engagieren wollen. Nach kurzer Recherche einer seriösen und sympathischen Organisation entschieden wir uns für Aktion PIT Togohilfe e.V. in Maisach. Frau Kopp schien uns die Richtige zu sein. Seit unserem Afrikaurlaub unterstützen wir hier ein Patenkind in Togo. Eine gute Sache!
 



Es ist natürlich nicht ausschließlich "Happy Life" und tolle Natur in Tansania das muss man sich durchaus bewusst machen, wenn man einen Urlaub nach Afrika plant. Unterwegs in Afrika sieht man viel Leid und Armut. Man kommt ins Grübeln besonders über das eigene Leben bzw. die westliche Lebensform. Was ich für mich auch als wichtig empfand, sich damit auseinanderzusetzen.

Wir haben erfahren dürfen mit wie wenig die Menschen zufriedener und fröhlicher sind als viele Leute hier in Europa. Zuhause angekommen wird einem erst wieder bewusst wie gut es einem geht. Vermutlich hat uns der Aufenthalt deshalb so besonders berührt wir haben viel mehr als tolle Fotomotive mitgenommen. Bis heute pflegen wir eine Freundschaft zu unserem Guide David. Wir wurden mittlerweile zu ihm und seiner Familie eingeladen.

Afrika traf uns mitten ins Herz. „Visit Africa twice“ – wir werden wieder kommen, schon allein um David und seine Familie zu besuchen. Das nächste Mal vielleicht in Kombination mit einer reinen Campingsafari. Ich bin gespannt!

Reist mit Liebe.
~K