FUERTEVENTURA – MOLINOS UND KITES
Fuerteventura, die karge Insel der Winde, mitten im Atlantik, unweit der Küste Marokkos, beeindruckt mit Traumstränden und magischen Dünenlandschaften. Ich freue mich auf bunte Kite- und Windsurfer, Windmühlen, die Desert Road, das Heilige Land Tindaya – und ganz viel Meeresrauschen.
TAKE OFF INS NÄCHSTE ABENTEUER
Am Flughafen im „Ländle“ angekommen, geht’s nach der Sicherheitskontrolle erst einmal in den Buchshop. Kein Inflight-Entertainment? Umso besser – Zeit für Oldschool-Schmökern! Eine Zeitschrift mit Sommertrends und selbstgemachter Zitronenlimonade aus Sorrent sowie ein Roman – irgendeine Liebesgeschichte mit einem Surfer – soll’s sein. Wie passend.
Dann geht’s auch schon ans Gate, und ich schreite meinen Lieblingsgang
entlang – die Gangway – in Richtung türkisblauer Boeing B737 mit einem breiten,
roten Smiley. Haaach!
Die Landebahn ist frei. Wir heben ab. Häuser, Straßen, Landschaft – alles
wird kleiner. Wir durchbrechen die Wolken.
„Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.“
Sowas von mein Lieblingsort: Ballast ablegen, zurücklehnen, Aussicht genießen – und einfach nur grinsen. Ich liebe es!
Ich habe länger nicht geschrieben, obwohl es mich immer sehr inspiriert. Keine Zeit, To-dos, Handy, Storys, ein voller Kopf, keine Muse. Aber sollte ich mir nicht gerade dafür Zeit freiräumen? Definitiv! Ich habe den Fokus etwas verloren. Ich erinnere mich wieder daran, warum mir das Reisen so viel bedeutet – sicherlich nicht wegen irgendwelcher Instagram-Likes.
Es ist im Übrigen nie zu spät, den Kurs zu korrigieren. Ich arbeite
daran. Mir wird immer klarer: Ich muss niemanden im Außen beeindrucken – nur
mein inneres Ich.
Und das ruft gerade: „Hi. Schön, dass du wieder da bist.“ Zurück auf
Kurs.
BIENVENIDOS A FUERTEVENTURA
Wir fliegen mit TUI FLY über die Pyrenäen hinweg, vorbei an Lissabon,
hinaus auf den Atlantik bis zur Kanareninsel Fuerteventura und nach etwa 4
Stunden und 20 Minuten Flugzeit landen wir in Puerto del Rosario. Hola, Isla
Bonita!
UNTERKUNFT
Unser Zuhause für die nächsten Tage: Das INNSiDE by Meliá, Playa Barca, direkt an der traumhaften Lagune von Sotavento. Adults only.
Als ich mit vom Wind zerzausten Haaren an der Rezeption stehe, entweicht mir ein ehrliches „WOW“. Ich bin schockverliebt. Die Architektur ist klar, offen, durchdacht – die Aussicht schlicht atemberaubend. Vor mir liegt die Playa Sotavento: heller Naturstrand, türkisblaues Wasser, die weiße Gischt der Wellen, keine Bebauung weit und breit.
Perfekt für stundenlange Strandspaziergänge – oder einfach zum Surfer-Beobachten.
Die bunten Kites tanzen wie Kunstwerke am Himmel. Hangloose-Feeling inklusive.
Ein wunderbarer Flecken Erde. Tipp! Mietwagen zu empfehlen (zu Fuß gibt’s in
der Nähe nichts)! Unseren Citroën – über Sunnycars/Budget Canarias – haben wir
bequem am Flughafen entgegengenommen.
#1 SOTAVENTO
Nach einem superleckeren Frühstück mit Blick auf den Atlantik – awww,
diese Aussicht! – geht’s auf den Sotavento Lagoon Hike: Sonne im Gesicht, Wind
im Haar.
Anschließend gibt’s eine Erfrischung in der Kite Bar. Sitzen und Kites beobachten – fantastisch!
Alternativ, Montaña Pelada Hike mit atemberaubendem Blick auf die Lagune von oben. Wer Natur, Ruhe und einsame Strände sucht (mit Wind, versteht sich), ist hier goldrichtig. 10/10. Diese Freiheit und unendliche Weite öffnet Herz und Seele. Ein Blick auf das Meer nimmt dir alle Sorgen. (Das steht im Übrigen auch im Roman mit dem Surfer.)
Tipp! Wer nicht im Mélia residiert, kann für die Erkundung von Sotavento
problemlos auf dem öffentlichen Schotterparkplatz daneben parken.
#2 FV30: MOLINOS & MIRADORES
Heute Morgen peitscht der Wind die Wolken über die Insel. Der perfekte Tag für eine Erkundungstour. Wir hüpfen in den Mietwagen, unser Ziel: Inselnorden. Die Landschaft schimmert in unterschiedlichen Rot-, Braun- und Beigetönen und besteht aus Vulkangestein und Geröll. Karg, aber auch irgendwie besonders.
Unser erster Stopp: Molinos Villaverde. Vorbei geht’s an Tindaya (heiliger Berg der Ureinwohner), dem Mirador Vallebrón und der Molino de Tefía.
Auf dem Rückweg biegen wir auf die FV30 durch Fuerteventuras Montañas ein, bis ins hübsche und beliebte Bergdorf Betancuria mit der berühmten Tapas Bar la Sombra.
Nach einem kurzen Bummel geht es weiter nach Vega de Río Palmas zum Lunch
in die Tipp! Finca Agricola – eine Oase. Hier gibt's ordentliche Hausmannskost
und Tapas. Wir bestellen: klassische, kanarische Patatas Arrugadas, Tomaten-
Sardellen-Salat, Albondigas und natürlich Pan con Aioli. Meine top Empfehlung! Wir
folgen der Straße zurück in den Süden und passieren unzählige Miradores – mit
neugierigen Atlashörnchen.
#3 FV104: DESERT ROAD
Ein wenig Namibia Feeling ist back! Es geht heute in den Corralejo-Dunas-Nationalpark. Nach Puerto del Rosario nehmen wir die spektakuläre FV-104 Desert Road – eine Straße zwischen Atlantik und endlosen Dünen.
Das Auto könnt ihr an einer der Haltebuchten abstellen und los geht's zum Dune Hiking El Jable.
Zur Stärkung danach empfiehlt sich ein Abstecher ins hippe Lajares, ins
stylische Tipp! Öken Café. Lajares – ein kleines Juwel für Kunsthandwerk und
Foodies.
#4 COFETE
Ein Bucket-List-Wunsch geht heute in Erfüllung: Playa de Cofete.
Nach unserem Hotel Pick- Up fahren wir im offenen Jeep bis ans südlichste Ende der Insel, wo die Straße endet – und in eine abenteuerliche Offroad-Schotterpiste übergeht.
Mit dem Allrad-Jeep erklimmen wir die kurvige Straße zum Cofete Viewpoint. Hier oben erreicht der Wind teilweise bis zu 170kmh. Die Aussicht auf den wilden und rauen Atlantik und die endlose Playa de Cofete ist einmalig.
Auf dem Rückweg besuchen wir den Roque del Moro sowie den Jandia Point.
Unsere Offroad-Tour mit Discovery Safaris haben wir über GetYourGuide
gebucht – absolut empfehlenswert, auch wenn es euch das ein oder andere Mal
ordentlich durchschüttelt.
#5 TAPAS IN MORRO JABLE
Zum Abschluss genießen wir ein Abend im charmanten Fischerdorf Morro
Jable: enge Gassen, weiße Fassaden, Meeresduft. Bei Ramón in der Tipp! Bodega
de Jandía erleben wir Tapas in ihrer ehrlichsten Form – lokal und bodenständig.
Ramón selbst ist unbedingt ein Besuch wert. Tisch vorab reservieren!
WEITERE INSPO
Wenn ihr Lust habt, könnt ihr auf Fuerteventura auch ein Hotel im Norden
und Süden kombinieren – oder ihr leiht euch einen Camper für eine Rundreise.
Die Berge um Vega de Rio Palmas oder aber der Calderon Hondo eignen sich zudem
optimal für eine Wanderung.
Danke, Insel der Winde.
Du hast mich geerdet. Mich durchatmen lassen. Mir ein Stück Leichtigkeit zurückgegeben. Gracias, Fuerteventura. Hasta luego.
P.S.: Im Roman gab‘s natürlich auch ein Happy End.
„You can't stop the waves, but you can learn to surf.“
Reist mit Liebe. <3
K